Donnerstag, 29. März 2012

Augen der Zukunft

 von Rafał Międlar

             Heutzutage treten immer mehr Augenkrankheiten auf. Seit Kaiser Nero im Römischen Reich einen geschliffenen Smaragd als Konkavlinse benutzte, hat sich unser Wissen über die Augen aber entwickelt. Jetzt kommen wir an einen Wendepunkt. Wir werden in der nächsten Zukunft die Möglichkeit haben, nicht nur die Sehkraft zu korrigieren und Blindheit zu behandeln, sondern sogar übermenschliche Fähigkeiten zu erlangen.

 

Argus – ein Implantat, dass das Auge ersetzt


            Das außergewöhnlichste Gerät ist zweifellos Argus. Diese aus Kamera, Mikroprozessor und mit dem Sehnerv verbundenen Elektroden bestehende Sehhilfe lässt den Blinden im Allgemeinen die Sehkraft zurückgewinnen. Die Wissenschaftler aus dem amerikanischen Unternehmen Second Sight arbeiten aber an einem Nachfolger des jetzt auf dem Markt vorhandenen Argus II. Die nächste Generation sollte den Blinden einen vollwertigen Ersatz der natürlichen Sehkraft geben, damit sie ein deutliches Bild sehen und Farben unterscheiden können. Nach 2020 können wir also erwarten, dass dem menschlichen Auge überlegene Geräte auf den Markt kommen. Dann werden die Leute, die im Besitz solcher Meisterstücke sein werden, privilegiert gegenüber den normalen Leuten. Vielleicht werden diese künstlichen Sehorgane auch Anwendung beim Militär finden…



Kunsteiweißstoffe bei der Heilung des Sehnervs


             Die neuesten Entdeckungen der Forscher zeigen, dass es möglich ist, beim Wiederaufbau der Nerven synthetische Eiweißstoffe auszunutzen. Das Tierexperiment gibt Hoffnung, dass wir dieses Verfahren bald auch bei Menschen einsetzen können. Damit könnten wir außer dem Sehnerv auch das ganze Nervensystem heilen. Eine Unmenge von Leuten hätte die Möglichkeit vom Rollstuhl aufzustehen. Außerdem wären Parkinson und Alzheimer endlich heilbar. Bei dieser Forschung eröffnen sich vor uns weite Perspektiven, auf das Ende der Probleme mit vielen heutzutage noch unheilbaren Krankheiten und Defekten des menschlichen Körpers.



Technologisch fortgeschrittene Kontaktlinsen


            Kaum konstruierten Forscher die Kontaktlinse mit einer Leuchtdiode, haben sie schon Pläne für Linsen mit besserem Display als heutige Bildschirme. Was bedeutet das eigentlich für Otto Normalverbraucher? Sehr viel! Wir können schon jetzt damit rechnen, dass wir zum Beispiel in zehn Jahren Filme ohne den Monitor oder Fernseher ansehen werden. Außerdem werden wir alles schaffen, was wir gegenwärtig mit dem Handy und dem Rechner erreichen, ohne irgendwelche Anzeigen in der Nähe zu haben. Nach der Verbindung solcher Linsen mit Augapfel-Scannern hätten wir unbegrenzte Möglichkeiten, die an Telepathie erinnern.
            Andere Forscherteams arbeiten an Linsen mit Infrarotscannern, die an den Film „Terminator“ erinnern. Diese könnten als Blickfeldanzeige in Autos und Flugzeugen eingesetzt werden. Dabei sollte man erwähnen, dass wir auch eine Version mit dem Röntgenapparat erwarten können.



Multimediale Brille


            Noch 2012 können wir ein neues Produkt von Google erwarten. Es handelt sich um ein der Brille ähnliches Gerät, das man als einen Bildschirm, einen Hörer, eine Kamera, ein GPS-Modul und eine 3G/4G-Antenne für das Handy benutzen kann. Damit werden wir die virtuelle mit der realen Welt verbinden. Wie bei den oben erwähnten Kontaktlinsen werden wir damit im Internet surfen und vielleicht später auch z.B. die ganze Menge der Informationen von Facebook mit den in der Wirklichkeit gesehenen Gesichtern verbinden und so in 15 Sekunden sehr viel über eine Person wissen, die wir zum ersten Mal sehen. Das klingt noch sehr abstrakt, nicht wahr? Aber in 5 Jahren sollte es nicht mehr verwunderlich sein.

            Wie wir sehen, steht vor uns die Chance, dass wir uns in Zukunft keine Sorgen mehr um unsere Augen machen müssen. Die leuchtende Vorstellung vom kommenden Stand der Medizin gibt uns große Hoffnungen für die Verbreitung dieser Technologie nicht nur im Kreis der reichsten Leuten der Welt, sondern auch inmitten des Volks. Diese Realität verspricht farbenfroh zu werden. Wird aber alles so einfach und problemlos? Was werden wir tun, wenn einmal alle Gebiete der Medizin so weit sind? Wie sehr werden wir von der Technologie abhängig? Wie wird das alles uns beeinflussen? Und die wichtigste Frage: In welchem Maße werden unsere Körper menschlich bleiben? Das sind Fragen, auf die wir noch keine Antworten kennen und es liegt an uns, wie wir unsere Zukunft gestalten werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen